HH - Hallo Holland, Das Plakat ist echt geil, oder wie man früher sagte: gefällt mir saugut. Kann man so ein Plakat beziehen? Gruß Haxxler, der mit Peter Wagner am Samstag bis Mittag hochdüst.
Hier mein kleiner Kurzbericht vom Kiebitztreffen in Stadskanal (für die, die nicht kommen konnten)
556 km Anreise muss erst mal erflogen werden. Bei 35 Grad gings am Freitag Nachmittag los in Richtung Holland mit Nachtlager bei Peter Wagner in Reiskirchen. Die erste 2:45 Std. in kurzer Hose, T-Shirt und trotzdem noch sehr heiß im Kiebitz. 30 km vor Reiskirchen schlich sich ein Comet-Doppeldecker von hinten an. Ich erkannte Peter, der als Copilot mit seiner Kamera blitzte, obwohl ich bestimmt nicht zu schnell, eher zu tief flog. Mein Fliegerkollege Jety mit Passagier schaffte die Strecke von Günzburg aus mit seiner schnellen CT in der halben Zeit. Es kam noch Torsten mit seinem Kiebitz hinzu und wir verschachtelten die Fliegedinger im Hangar. Wir fuhren zu Peter ins Nachtlager, bestaunten seinen Kiebitzrumpf beim Landebier und verbrachten den Abend mit Pizzaessen und Public Viewing in einer Kneipe. Am nächsten Morgen fuhren wir zu fünft in Peters Elektroauto zum Flugplatz und starteten um kurz nach 9 Uhr. Jety flog gleich durch nach Dankern, wir beiden Kiebitze hatten als Tankziel den Flugplatz Hamm-Lippewiesen ausgewählt. Der Flug über das Rothaargebirge war traumhaft und die Thermik noch human zu uns. Frisch aufgetankt gings westlich im Flachland an Münster vorbei und nördlich über Meppen zum UL-Platz Dankern/Haren. Es war bereits Mittagszeit, die Wolkenbildung hatte eingesetzt und die Kiebitze wurden herumgeschuppst. Nach Landung in Dankern und kurzer Erfríschung bei Tropenhitze wurde der Flugplan aktiviert und es ging über flaches Land nach Stadskanal. Beim Landeanflug waren nur wenige Kiebitze erkennbar. Das Nest war leer, die Kiebitze ausgeflogen in Richtung Meer. Stadskanal ist ein herrlichen UL-Platz mitten in der "Pampa". Riesige Hangars, Tankstelle, Restaurant, Campingmöglichkeit, Sanitärblock, Kinderspielplatz, usw. lassen manchen ECHO-Platz in Deutschland vor Neid erblassen. In den Hallen sind sage und schreibe 88 UL untergebracht !!. Ich glaube, jeder 4. Niederländer hat einen UL-Piloten in der Verwandschaft. Mittels Hebebühnen und Seilwindenkonstruktionen sind die Hallen optimal ausgenutzt und die Flieger in zwei Ebenen untergebracht. Von Alan und seinen Kollegen wurden wir herzlich empfangen. Und auch einzelne Kiebitzpiloten und gegroundete und bauende Kiebitzler waren bereits da. Der Wind frischte auf und es trudelten die Ausflügler und Spätanreisenden nacheinander bei anspruchsvollem Seitenwind ein. Das Fussballfieber stieg und einige trafen sich in einem Wohnmobil vor dem Fernseher mit Dosenbier wieder. Und es gab sogar Zweifler - ich nenne keine Namen - die nach dem 3:0 noch nicht an den Sieg glauben wollten. Zwei urige Typen mit Hut und Holzpantoffeln kamen an und bauten eine Schankstation, einen Grill und eine Musikanlage auf. Irgendwann saßen wir dann alle frisch geduscht beisamen. Es gab eine kleine Ansprache mit Belohnung der weitesten Anreise. Ich dachte, Bayern sei weit, aber Spanien hat dann doch gesiegt. Jeder bekam ein Künstlerplakat (siehe Beitrag oben). Wilfried übergab Alan eine Trophäe mit dem Kiebitz-Aufnäher auf Holz, unterschrieben von jedem angereisten Kiebitzpiloten. Dann kam der Startschuss - das Buffet war eröffnet. Jeder holte sich sein Grillfleisch selber und stand am Mega-do-it-yourself-Grill herum, mit einem Auge den Gesprächspartner im Visier, mit dem andern wachsam auf sein Grillgut lauernd. Bei Bier, Wein und Musik lauschten wir den Berichten der elitäten Kiebitzgruppe, die nach der Italientour noch kurz über Frankreich und Spanien an der Atlantikküste hoch über Belgien direkt zum Kiebitztreffen kamen. Irgendwann kam auch der Regen und man traf sich im großen Zelt wieder. Nach reichlich Wein bin ich dann aus mir unerklärlichen Gründen leider im Stuhl eingeschlafen und kann deshalb über den Abend nicht weiter berichten. Irgendjemand sprach was von einem Bus voll jungen vollbusigen Mädels, die angeblich zu später Stunde noch vorbei geschaut haben sollen! Am Tag danach wachte ich auf meiner Isomatte im Hangar doch wieder auf. Viele schwarze Käfer krabbelten über mich, hatte ich doch ihrem Höhleneingang mit meiner Isomatte verstellt. Die Gewitterfront war in der Nacht durchgezogen und die Sonne strahlte. Nach einem Katerfrühstück, großer Verabschiedung und Verstauen des Zuckerkuchens, den wir als Gastgeschenk auch noch bekamen, starteten wir gegen 10 Uhr die selbe Strecke wieder heimwärts. Die Bewölkung nahm zu, je südlicher wir kamen. Doch bis wir zum Rothaargebirge kamen, hatte sich der Hochdruckeinfluss durchgesetzt und wir konnten in angenehmer Höhe das unwegsame, landeunfreundliche Gebiet überfliegen. Gegen 15 Uhr trafen wir in Reiskirchen ein und nach kurzem Tankstopp genoss ich die letzte 2,5 Std.-Etappe nach Günzburg unter der Wolkenbasis. Ein Rückenwind schob in dieser Höhe den Kiebitz angenehm heimwärts.
Ich möchte mich auf diesem Weg bei unseren Kiebitzfreunden aus Holland für die große Mühe und gute Organisation bedanken, die aufgebracht wurde, um das Treffen auszurichten. Gruß Haxxler
Ich denke, es hat uns allen sehr gut gefallen. Da mein Flieger noch nicht fertig ist, war ich mit Thorsten Döring da, der als frisch gebackener Kiebitzflieger dieses Jahr schon 80 Stunden im Kiebitz geflogen hat. Dies war sein längster Ausflug und er hat es sehr genossen.
Den Ausführungen von unserm "Wingman" Haxxler ist nur wenig hinzuzufügen, wobei ich den Bus mit den Mädels auch irgendwie verpasst hab.
Der Zuckerkuchen wurde auch direkt nach meiner Heimkunft von der Familie vernichtet und hat allen sehr gut geschmeckt.