Hi Clemens, Wenns irgend geht vermeide ich hartpisten mit dem Kiebitz. Ich hab selbst nach 10 jahren noch nicht rausgefunden ob es da eine Universal Methode gibt. Sagen wir mal so...ich hab ihn mit keiner Methode bisher kaputtgekriegt, aber so manche Landung hat nerven gekostet. Ich glaube aber die radlandung bevorzuge ich. Man darf halt keine Angst vor ordentlichen Tritten ins Ruder haben. Dann geht's schon. Zumindest bei mir. Viele Gruesse
Es gibt auf jeden Fall keine Universalmethode!!!!!! Das ist abhängig von vielen Faktoren, hauptsächlich vom Können des Piloten! Ein Beispiel: Seitenwind, Pilot entschließt sich zur Radlandung, bei geringer Geschwindigkeit wenig Strömung am Seitenruder, Windfahneneffekt, der Flieger dreht in den Wind und geht von der Bahn, je nach Übung schafft es der Pilot nun mit seinen Einzelradbremsen dies zu korrigieren, bis der Sporn am Boden ist usw usw.
Für eine ordentliche Dreipunktlandung spricht immer: Geringe Geschwindigkeit beim Aufsetzen, sofortige stabile Lage am Boden (wenn der Sporn ok ist), die Bremsen können (da maximales Gewicht am Sporn) auch maximal genutzt werden. für eine mögliche Radlandung spricht: Sehr gute Übersicht bis zum Aufsetzen, der Sporn wird geschont (weil gar nicht am Boden) Sicht nach vorne, auch noch nach dem Aufsetzen. Gegen beide Varianten ist, wenn man es ordentlich macht, nichts auszusetzen, man sollte beide Varianten beherrschen und, wenn man wenig Erfahrung hat, sich an Seitenwindlandungen langsam rantasten (auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten) oder, wenn man unsicher ist, einfach mit jemanden fliegen, der es kann (und am besten auch noch vermitteln kann).
Lieber mal 1 - 2 Stunden mit jemanden fliegen, der weiß wie es geht, als den Flieger zu verbiegen, denn wie schon Goethe schrieb:
"Grau lieber Freund ist alle Theorie und grün des Lebens güldner Baum!"
Das gleiche gilt übrigens für Notfallverfahren................
"...... erstens kommt es anders- und zweitens als man denkt !"
Stimmt. Ein Patentrezept ist immer noch nicht gefunden. Ich ziehe normal die Dreipunktlandung vor aus den von Peter genannten Gründen. Und trotzdem hätte das am letzten Wochenende fast nicht geklappt. Ursache: Stark böiger Seitenwind und von Büschen am Platzrand verursachte starke Leewirbel. Der Kiebitz sackte aus etwa zwei Metern zügig durch, die drei Räder berührten ganz sacht die Hartbahn um anschließend im nächsten Moment wieder auf etwa zwei Meter abzuheben. Ein Abfangen wäre zu riskant gewesen also schnellstens Gas rein. Am Ende wurde daraus doch noch eine halbwegs brauchbare Landung.
Will sagen: Die Umgebung des beabsichtigten Aufsetzpunktes mit den Windverhältnissen dort sollte man im Auge behalten- und notfalls auf "GAS REIN" gefasst sein. Bei Seitenwind nicht in der Nähe der Flugzeughallen oder vereinzelten Baumgruppen landen. Entweder vorher oder danach aufsetzen und unbedingt Flügel zur Windseite deutlich hängen lassen. Im Übrigen verweise ich auf meinen Einleitungssatz...
ich glaube das die Ausführung des Spornrads große Auswirkung auf die Landeeigenschaften auf Asphalt hat. Bei unserem Flieger ist das Spornrad direkt vom Seitenruder angelenkt, was wirklich sehr direkt ist ! Wenn das Spornrad über Seile und Federn angelenkt ist, müsste der Flieger auf Asphalt doch besser zu beherrschen sein ?
ich bin ein absoluter Gegner von Spornrad und Federn, aus folgendem Grund: Wenn du in das Pedal trittst, dann tutst du es, um eine Wirkung zu erzielen, nämlich eine Korrektur nach rechts oder links. Die Feder verzögert oftmals diese Korrektur, was bewirkt, dass du noch mehr in das Pedal trittst, mit dem Erfolg, dass die Korrektur größer ist als du sie haben wolltest, nun beginnt das Spiel in die andere Richtung.
Frage: für waws soll die Feder gut sein???? Antwort die ich bekam: " Wenn der Sporn einfedert, dann muss das Seil des Seitenruders über die Federn einen Längenausgleich durchführen können!"
Das ist vollkommener Blödsinn! Die Federn, die du brauchst sind schon längst im Seil eingebaut, nämlich vorne! Wird ein längeres Seitenruderseil "benötigt" stehen deine Pedale einfach einen Tick steiler bzw. flacher!
Wichtig ist, dass habe ich in über 20 Jahren Spornradfliegerei gelernt, dass du ein direktes "Feedback" auf dein Spornrad hast.
Ich will es mal so erklären: 1 cm Pedalweg bedeutet das Rad geht 1 cm nach links oder rechts / Pedale gerade bedeutet, dass das Spornrad gerade ist!!! (auch das ist bei Federn in keinster Weise gewährleistet!!! Auch wenn beide Pedale neutral sind kann das Spornrad, wenn es über Federn hinten angelenkt ist, machen was es will!!)
Wenn der Stuz vom Spornrad noch stimmt, dann wird dein Flieger in der Konfiguration "keine Federn" wenn du die Füße gerade hälst immer geradeaus laufen! Es werden nur geringe Steuerkorrekturen benötigt (Wenn das Rad sehr gut ist, läuft er von selbst lange Strecken geradeaus!) Noch ein kleiner Trick (ohne Federn): Leichter Druck über die Fußspitzen auf beide Pedale, und bei Korrekturen gegen den eigenen Druck der Fußspitzen arbeiten.
Also meine Erfahrung: Direkte Anlenkung OHNE FEDERN, KORREKTER STURZ des Spornrades und alles wird viel einfacher!
Viele Spornradflieger sind nur blöd, weil der Sporn in irgendeiner Form nicht stimmt oder schwachsinnig angelenkt ist, ich habe schon himmelweite Unterschiede zwischen verschiedenen Kiebitzen erlebt von "superstabil im Geradeauslauf" bis "kaum beherrschbar"
Meist sind die Spornradseile innerhalb des Rumpfes an die Seitenruderseile angeschlossen. Sie verlaufen anschließend durch zwei Bowdenzughüllen, die meist im Rumpf am Rumpfgerüst sowie am unter dem Rumpf befindlichen Aluminiumwinkel für die Höhemruderdämpfungsfläche gelagert sind. Von dort ausgehend sind die Seile an das Spornrad angeschlossen. Wenn bei dieser Ausführung das Spornrad einfedert, werden die beiden Spornradseile nach hinten gezogen, was sich dann im Pedal bemerkbar macht. Außerdem bekommt dabei das Seitenruder unerwünschte "Lose" im Seil- es kann erheblich frei ausschlagen.
Das Problem lässt sich vollständig aus der Welt schaffen, indem die Bowdenzughüllen nicht bereits am Aluminiumwinkel enden, sondern erst vorn an der Unterseite der Spornradschwinge, wo zwei Aufnahmehülsen für die Bowdenzughüllen angeschweißt werden. Die Hülsen sollten so ausgerichtet werden, dass die Stahlseile direkt in Richtung der Anlenkpunkte am Spornrad verlaufen. Bei mir sind die Seile so eingestellt, dass die Seitenruderseile durchgehend straff sind und die angeschlossenen Spornradseile etwa 1cm freies Schwenken des Spornrades zulassen. So hat der Rudereffekt immer leichten Vorrang vor dem Spornradeffekt.
Was das "biestige" Rollverhalten angeht, so sind Federn also keinesfalls für Abhilfe geeignet (wie Peter das schon ausgeführt hat).
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ausrichtung der Lagerbuchse für die Radgabel. Nach Plan ist die Lenkachse der Radgabel m.E. zu schräg nach hinten/oben geneigt. Das bedeutet, dass ein Teil der Nachlaufeinstellung wieder aufgehoben wird. Außerdem wird dadurch die Ausbrechtendenz verstärkt.
Nach meiner Erfahrung lenkt das Spornrad ziemlich eigenstabil, wenn die Lenkachse der Radgabel im belasteten Zustand- also Flieger + Pilot (meinetwegen auch + CO) möglichst genau rechtwinklig zum Boden ausgerichtet ist. Möglicherweise hat Peter dieses mit "Korrekter Sturz" gemeint
vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Der Sturz von unserem Spornrad ist falsch, da die Achse nach hinten geneigt ist. Wenn man sich andere Spornradflieger anschaut ist die Achse entweder gerade, oder meistens sogar leicht nach vorne geneigt, wodurch der Geradeauslauf wesentlich stabiler wird.
Wenn alles richtig ausgelegt ist sollte die Variante mit Federn eigentlich am Besten funktionieren, und auch engere Wendekreise zulassen. Der Kiebitz ist der einzige Spornradflieger den ich kenne, der das Spornrad direkt angelenkt hat.
Ich habe ca. 2000 Starts auf PA 18, und davon auch einige auf Hartbahnen, gegenüber dem Kiepitz läuft die Piper wie auf Schienen.
Hi Clemens, das kann ich nur bestätigen. Ich baue die senkrechte Achse auch leicht nach vorne geneigt und zudem einen Gabel die deutlich nach hinten geht. Damit läuft meiner auch wie auf Schienen. Angeblich soll das nicht funktionieren.. tuts aber Ich hab mir auch die Spornräder von anderen Taildraggern angeschaut, wie PA18 und ähnliches. Das ist´s meistens genauso. Ich vermute folgendes: Bei der Skizze vom neuen Sporn ist die Fluglage angenommen worden und die senkrechte Achse gerade, mit einer nur ganz leicht nach hinten versetzten Radachse. Damit könnte es so halbwegs funktionieren. Aber nun ist die Rolllage ja etwas anders. In Rolllage ist dann die senkrechte Achse nach hinten geneigt und das Rad fast senkrecht unter dem Rohr. Meiner Meinung nach muss das einfach flattern. Jedenfalls sorgt es immer dafür dass das Rad von selbst nicht einschwenkt und immer stark angelenkt sein muss. Die Skizze ist daher meiner Meinung nach nicht ganz richtig. Viele Grüsse Jens
die Spornradgabel von unserem Kiebitz hat jetzt einen vernünftigen Nachlauf, und die Feder zum Seitenleitwerk wurde durch eine sehr weiche Feder ersetzt, in der Feder ist noch ein Seil das den Maximalausschlag begrenzt. So ausgerüstet läuft der Vogel wie auf Schienen und man kann mit den Bremsen auch fast auf der Stelle drehen, wie sich das für einen Spornradflieger gehört.
Bei so viel Sporenrad-Diskussion wird Deine eigentliche Frage in den Hintergrund gestellt!
Bevor ich meinen Kiebitz im April gekauft hatte, hatte ich nur Bugradflieger auf Asphalt gelandet. Ich brauchte 5 Std. Einweisung mit einem Flugkollegen, der auch einen Kiebitz fliegt - und dann hat es einigermaßen geklappt. Wir haben immer Radlandungen gemacht. Die Reifen, die 4 Jahre und 80 Landungen auf Graspiste hinter sich hatten, waren nach 50 Landungen auf Asphalt fast runter. Das lag aber auch an den "Schubkarrenreifen"! Ich habe diese durch Quadreifen(140 max km/h) ersätzt.
Bei der Radlandungen kommst Du mit einer höheren Landegeschwindigkeit rein und näherst Dich langsam der Bahn. Wenn ich zu Hard aufgesetzt hatte, kam es oft zu einem Hopser! Diese Hopser können sich aufschaukeln - dann mußt Du durchstarten! So etwas ist mir bei der 5-ständigen Einweisung passiert und auch noch mehr...z.B. auch die ungewollte Kurve auf der Landebahn durch Seitenwind! Diese Erfahrungen und auch gelernten Gegenmaßnahmen haben mein Fliegen mit dem Kiebitz nur sicherer gemacht. Jetzt Lande ich auch gern "Dreipunkt" mit dem Kiebitz auf Asphalt. Nach meiner Meinung bekomme ich dies immer sauberer hin, als eine Radlandungen.
Mein Tipp: Probiere es mit einem erfahrenen Kiebitzpiloten selbst bei unterschiedlichen Wetterbedingungen selbst aus!
vielen Dank für deine Tipps, seitdem das Spornrad umgebaut ist gibt es keine Probleme mehr auf Asphalt. Der Flieger verhält sich jetzt wie jeder andere Spornradflieger auf Asphalt und ist gut kontrolierbar, egal ob Rad- oder Spornlandung.