Moin, Freitag der 13. ! Münster. 5 Angeklagte, 4 Rechtsanwälte, 2 Vertreter der Bezirksregierung, 6 Zeugen, 1 Richter und eine handvoll Zuschauer. Der Tatvorwurf: 2x unter 150m Höhe mittig, langsam in 9er V Formation über den Flugplatz geflogen. Tatsächlich fliegen hier täglich viel mehr Flugzeuge tiefer. Achtung ! Nicht über Zuschauer geflogen! 500 Zuschauer am Platz haben Freude an dem Anblick- 2 nicht.....
Ergebnis: 3 Stunden Verhandlung- Freispruch für alle Beklagten.
Entstandene Kosten: ....ohne Worte!
Fazit: Erleichtert. Brauch ich nicht wieder. Aber man muss sich auch nicht alles gefallen lassen.
oh Mann... wenn alle Arschlöcher auf dieser Welt leuchten würden, bräuchten wir nachts keine Straßenbeleuchtung mehr ;- ) ich kann so etwas ja nicht verstehen. Flugveranstaltung - da sollte sowas ja wohl im Rahmen der Möglichkeiten liegen.
Was ich allerdings nachvollziehen kann: Mein Nachbar regt sich etwas über stundenlanges Kunstflugtraining einer EXTRA und einer PITTS direkt hinter seinem Haus auf... und wir ULer müssen unter 60 dB(A) bleiben. Ich muss ihm dann immer sagen: "Ich bin das mit dem LEISEN Flieger"...
Hallo Kiebitze, stimmt- auf so was kommt man zunächst nicht. Interessant ist sicherlich auch, dass die Kontrolle der Überflughöhe vermittels einer LASERMESSUNG mal eben "so aus der Hüfte geschossen" erfolgte- also ohne Stativ und so weiter. Das hielt letztlich das Gericht auch für "befremdlich". Es gab außerdem noch weitere Anklagepunkte, die nicht haltbar blieben.
Aber was sich da außerdem noch am "Tatort direkt nach der Tat" so abgespielt hatte, war schon bemerkenswert oder besser gesagt: "Eine Zumutung". Ca. 2 Std. "Filzen" aller Papiere aller beteiligten Formationspiloten.
Der "Filzer" trat in einer solch arroganten Art auf, dass ich persönlich und auch die anderen erheblich perplex waren. Dieses völlig unangemessene Verhalten des "Filzers" führte nach Abschluss des Bußgeldverfahrens zu mehreren Dienstaufsichtsbeschwerden aus unseren Reihen direkt bei der Bezirksregierung. Das Ergebnis der Beschwerde-Untersuchung erhielten wir dann nach etwa 6 Wochen.
Zum "Filzen" der Unterlagen nur folgendes: Bei mir war so weit alles in Ordnung, bis auf die Tatsache, dass der ÜBUNGSFLUG 2 Jahre + 39 Tage zurücklag. Somit war meine Lizenz UNGÜLTIG!!!
Bei Schilderung unseres "Verbrechens" in Fliegerkreisen konnte ich entnehmen, dass der Übungsflug von Piloten oft als eine eher zweitklassige Bedingung für die Gültigkeit der Lizenz angesehen wird. Das weiß ich jetzt besser- denn in meiner Ordnungswidrigkeitsschrift wurde mir dieser Punkt als dritter vorgeworfen, neben den beiden vorgeworfenen Unterschreitungen der 150 m ( was ja vor Gericht nicht belegt werden konnte).
Wegen der objektiv ungültigen Lizenz habe ich dann für mich entschieden, das festgesetzte Bußgeld zu zahlen.
Ich hätte natürlich die vorgeworfene Höhenunterschreitung des Bußgeldbescheid anfechten können. Jedoch wäre dann immerhin die Lizenz vorwerfbar ungültig geblieben. Was lernt man aus dem Ganzen: - Auf unangemessenes Verhalten eines Beauftragten werde ich sehr genau achten - Den Übungsflugtermin (und auch die damit verbundenen Voraussetzungen) werde ich sehr genau im Auge behalten
Man sieht also, das hat was gebracht
Viele Grüße Wilfried D-MLBW Theoretisch besteht kein Unterschied zwischen Theorie und Praxis... ...praktisch schon !
eine kleine Anmerkung noch: In der Gerichtsverhandlung saßen bei den Zuschauern auch einige "Kollegen" aus der Bezirksregierung, die mit dem Ausgang der Verhandlung naturgemäß nicht glücklich waren. Da ich einen Freund dort sitzen hatte, konnte dieser mir hernach berichten, dass diese Kollegen beim Verlassen des Saales meinten, die (uns Bösewichte) kriegen wir dann eben beim nächsten Mal dran!
Mag sein es war nur Ausdruck der Enttäuschung, mag aber auch sein, dass es mehr Kontrollen von Kiebitzen geben wird. Schon insofern pflichte ich Wilfried bei: Seht zu, dass Eure Papiere in Ordnung sind. Dann seid Ihr da schon nicht angreifbar. Alles andere klären wir vor Gericht. Ich habe übrigens jetzt eine Rechtsschutzversicherung, die auch die Fliegerei abdeckt (für 6 Euro mtl.). Falls jemand Interesse hat, gern eine Nachricht an mich!
Bleibt nur zu sagen: Ich fliege gern und zum Spaß. Wenn ich einen Teil der Zeit demnächst für Gerichtsverhandlungen einplanen muss, macht das keinen Spaß mehr.
Hallo Kiebitzflieger! wenn MANN diese Zeilen liest dann kommen doch Gedanken auf die hier nicht geschrieben werde dürfen. Aber wir sind in Deutschland und sollte Froh sein nach einem Fehler wie auch immer nicht erschossen zu werden. Nach diesen Vorfall????!!!!! müssen wir Flieger doch mit rechnen das bei jeder Landung ein Filzer der sich Profilieren an der Schwelle steht.Diese Herren haben auch vergessen von wen SIE das Gahalt beziehen.(Steurzahler)und für Uns dazusein MÜSSEN. Ich allen Kiebitfliegern die mit nach England fliegen viel Spass und mögen sie nicht verwundert sein wie schön da das Fliegen sein kann. (war 2mal in Duxfort)Was die Piloten da zeigen da kann man in Deutschland nur von treumen.
Eine bitte an Wilfried: Wäre es möglich das Du uns Kiebitzflieger einmal schreibst was die HERREN alles sehen wollten damit wir bei der nächsten Landung nicht ins offene Messer laufen.(Habe auch eine Versicherung abgeschlossen und werde mir mit sicherheit vom FILZER nichts gefallen lassen.
Trotzdem wünsche ich allen Fliegern eine Frohe Weihnacht und ein Gesundes Neujahr und nach der Landung keine Angst beim Ausrollen!!!!!!! versuche mal Paar von Duxford einzustellen.
Die besten Wünsche für die Saison 2016 an alle Mindesthöheneinhalter, alle unschuldigen Kiebitzflieger, alle Freigesprochenen sowie an alle im verdachtsfreien Raum fliegenden Kiebitze.
Und kommt alle wieder heil herunter..............
Viele Grüße Wilfried D-MLBW Theoretisch besteht kein Unterschied zwischen Theorie und Praxis... ...praktisch schon !