Hallo Kiebitzfreunde - und vor allem die, die es noch werden wollen...
Anfangs geht man ja recht unbedarft an manche Sachen ran und zahlt hinterher Lehrgeld, indem man so manches doppelt macht. Schlecht, wenn es dann aufwändig herzustellende Teile sind!
So habe ich mich bei der Steuerung geärgert: Alles schön geschweißt, alle Aluteile mit Buchsen aus Ermetorohr versehen, aufgebohrt auf D=6mm... Und da fing der Ärger schon an - Schrauben, die keine Passschrauben sind, haben ja gar keinen 6 mm Schaft, sondern irgendetwas bei 5,7 oder 5,8... da das Gewinde Materialverlustfrei aufgerollt und nicht geschnitten wird! Das Ergebnis war klar: Irre viel Spiel im Steuerknüppel. Nicht haltbar! "Was tun?" sprach Zeus: Klar: Größere Schraube nehmen und abdrehen, da ja keine Passschraube zur Hand. Denkste: In meiner Eile, die beim Einsetzen geschrumpfte Buchse aufzubohren war der Bohrer allzu eifrig und hat mir mal mehr und mal weniger Material aus dem Loch beseitigt. Wenn ich noch einmal damit zu tun hätte: Direkt eine Passschraube nehmen mit H7 Schaft und keinen Bohrer zum Aufbohren, sondern mit 5,8 mm vorbohren und dann direkt eine Reibahle benutzen.
Aber da man ja nun über das Ziel herausgeschossen ist: Reibahle mit Übermaß besorgen (Firma Maykestag) Zum Glück sind wir hier in "good old Europe" und nicht in China - ich habe da so meine einschlägigen Erfahrungen gesammelt Passbolzen auf Jürgens Drehbank angefertigt (Danke Jürgen) und schon war die Sache gerettet. Aber wie gesagt: Lieber gleich eine Passschraube mit Reibahle - dann spart man sich den Ärger.
Das mit der Toleranz ist auch so eine Sache, wenn man die Steuerseile bei neuem Flieger etwas zu lasch verpresst. Die ersten Flugstunden tun dann ihr Übriges dazu, sodass ein Knüppelspiel durch zu lose Seile auftreten kann. Da man den Kiebitz ja ständig etwas korrigiert, geht das jedem Piloten kurz oder lang auf die Nerven.
Die einzige Möglichkeit, die Seile kontrolliert nachzuspannen ist ein Wantenspanner unten, wo genügend Strecke für diesen vorhanden ist. Was passiert nun beim spannen der Seile?.... Querruder bringen insgesamt mehr Wölbung der unteren Tragfläche, da man ja nicht gleichmäßig spannen kann. Also eine veränderte Profilgeometrie, was wir ja nicht wollen.
Eine andere, aber bessere Möglichkeit ist ein neuer Satz U-Laschen, welche verschiedene Baulängen haben, um letztendlich genügend Seilspannung zu haben und gleichzeitig das Profil nicht zu verändern. Also oben und unten gleichzeitig um denselben Betrag einkürzen.
Also flott ein paar verschieden lange Laschen gelasert, gekantet und eingebaut. Voila - das Ergebnis ist 100% zufriedenstellend.