nach endlos erscheinenden kleinen Bauereien und Korrekturen ist unser Kiebitz nun in der Luft. Ich bin die erten Tage zunächst etwas zaghaft (klappert noch etwas?), dann mit wachsender Begeisterung geflogen. Jetzt wird es langsam Zeit, die Gegend zu erkunden.
Da ich vor dem Kiebitz fast nur Sherpa II (nicht gerade ein Langstreckenfleiger) geflogen bin, kommen nun ganz neue Fragen auf mich zu: Was muss ich berücksichtigen, wenn ich an einem anderen Platz übernachte? Wieviele Erdankger muss ich dabei haben? Bis zu welcher Windstärke darf der Kiebitz noch draußen schlafen? Was ist mit Niederschlägen? Ist Camping direkt am Flieger empfehlenswert, oder suche ich besser nach Plätzen mit (festen) Übernachtungsmöglichkeiten?
Ich wäre für den einen oder anderen Tipp sehr dankbar.
klar gibt es Tipps - da kann man eine Menge zu schreiben.
Streckenfliegen: Da der Kiebitz ja keine Reisegeschwindigkeit von 140 oder mehr hat, bleibt genug Zeit die Gegend zu genießen. Bei 110 kmh fliegt er sich ganz gut - alles Schnellere kostet nur Sprit und Nerven, denn mit zunehmender Geschwindigkeit wird er unruhiger. Nehmen wir einmal einen gewöhnlichen Sommertag: Morgens um 9 pottruhige Luft - ein Genuss. Aber wenn dann die Thermik über den Mittelgebirgen losgeht, wird es anstrengender den Flieger geradeaus fliegen zu lassen. Deshalb sind für mich persönlich nach 2,5 bis 3 h mal ne Pause angesagt. Das sollte man sich für den Anfang so einteilen. Kommt ja auch immer auf die Tankgröße an und den Durst deines Motors. Ich könnte nonstop 4,5 h fliegen und hätte noch Reserve, aber das habe ich noch nie ausgereizt.
Übernachten an einem anderen Platz: Es ist immer sinnvoll sich vorher zu erkundigen, ob der Platzhalter das gestattet. Das Wetter für den darauffolgenden Tag sollte auch einmal gecheckt werden. Oder du bist Rentner und kannst auch Montags oder später zurückfliegen. Ein Hinflug mit reichlich Rückenwind kann beim Rückflug immens länger dauern. Plätze zur Zwischenlandung mit ständig besetzter Tankstelle aussuchen!
Flugzeug am Boden sichern: Also auf Sturmcamping habe ich es noch nicht angelegt. Wetterbericht checken. Sollte es darauf hinauslaufen, dass es wirklich ungemütlich wird, sollte man das Leitwerk zum Wind drehen und die Ruder fixieren. Knüppel gedrückt. Wenn möglich die Nase Richtung einer dichteren Hecke oder Mauer. Verspannt wird an 3 Punkten: Jeweils einmal vorne an den Stielen und einmal am Heck über dem Seitenrudergelenk:
Wenn es stark böig wird, dann wäre ein Dämpfungselement aus Gummi angesagt, damit sich der Flieger nicht losruckelt. Als Erdanker habe ich drei Alu-Wurmis, die man in den Boden schrauben kann. Gewichtstechnisch ok. Für große Flieger gibt es "The Claw" - ist aber m.E. für den Kiebitz gewichtstechnisch überdimensioniert.
Zur Nacht kondensiert schon mal gerne Wasser am Flieger. Oder es regnet gar - dann solltest du Wasser, was oben rein läuft auch unten wieder raus bekommen. Ich habe Drain Grommets an den tiefsten Stellen. Abdeckung mit Plane über dem Rumpf oder zumindest mit aufknüpfbaren wasserdichten Persenningen. Dann hast du auch am Folgetag noch einen trockenen Hintern. Wenn deine Tankentlüftung oben offen ist, diese mit Tape verschließen, sonst hast du Wasser im Sprit. Aber das gut mit einem Tempotuch kennzeichnen - damit du es am nächsten Tag nicht vergisst abzunehmen. Sicherung aller Instrumentenöffnungen außen am Flieger ist obligatorisch. Wildbienen stopfen gerne Lehm in sämtliche Löcher - selber schon erlebt !!!
Meine Meinung zu Camping am Flieger: Auf jeden Fall empfehlenswert! Du bist ja Kiebitzpilot und hast dein Flugzeug nicht wie Kunststoffpiloten "von der Stange" - folglich geht man auch nicht ins Hotel. Einzige Ausnahme: Ihr fliegt zu zweit, denn dann reicht die Zuladung nicht unbedingt für das Beauticase plus Zelt, Sprit und allem zusammen. Obwohl: Ich kenne Kiebitze, die das irgendwie hinbekommen ;- )
Vorteil vom Camping am Flieger: Du hast ein Auge drauf. Und jetzt viel Spaß beim Kiebitzwandern !|addpics|c3k-n-20e1.jpg-invaddpicsinvv,c3k-o-2767.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
Wenn du Frankreich magst und vielleicht noch ein paar Brocken französische kannst, kann ich dir das Nachbarland empfehlen. Hat sehr viele Flugplätze, in der Regel kaum was los. Das Einfliegen mit den „Rennautobahnen“ um Frankreich rum für die Luftwaffe schaut komplizierter aus als es ist. Wenn es einem richtig erklärt wird mit den Aktivzeiten usw. kommt man zurecht. Zelten am Platz ist in der Regel kein Problem , eher die Möglichkeit, in einen Ort zu kommen. Geführt gibt es die Möglichkeit, an der Tour de France als Auslandsgast teilzunehmen. Einen Bericht dazu von mir findet ihr auf „ Helmuts UL-Seiten“. Gruß Haxxler
... dass Alu, Holz und Stoff und ein Motörchen so viel Freude machen können!
Chamblay in der Nähe von Metz & Verdun ist ein guter Tipp! Dort gibt es einen Raum mit ein paar Doppelstock-Betten zum Übernachten für Piloten inkl. Küchenzeile & Dusche.
Meine Antwort hat etwas auf sich warten lassen, da ich kaum am Boden war ;)
Für dieses Jahr sind leider nicht mehr so viele Urlaubstage übrig - Frankreich muss noch ein bisschen warten. Persenning und Erdanker sind vorhanden. Danke für den Tipp mit den Tankentlüftungen. Das hat mir beim letzten Regen bestimmt Ärger erspart.
Hallo Michael, ich habe meinen Kiebitz seit drei Monaten in Eggersdorf bei Müncheberg.Wo steht denn dein Flieger.Ich habe gesehen du wohnst in Berlin. Gruß Christoph